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Medaille aus der Königlichen Suite, Sigismund I. der Alte - SEHR Selten, SILBER, Reichel

AU
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Erhaltungszustand: AU
Literatur: Hutten-Czapski 3429 (R2), Raczyński 607

Eine der seltensten Medaillen aus Silber aus der prestigeträchtigen Serie der Königlichen Suite mit Sigismund I. dem Alten, die erste von J.J. Reichel, signiert mit den Initialen I.I.R. auf der Vorderseite.

Ein Exemplar in ausgezeichnetem Zustand. Das außerordentlich kunstvolle Relief ist nicht durch den Umlauf bewegt, die oberen Teile der Zeichnung sind hervorragend gefüllt und erhalten. Medaillenspiegel auf beiden Seiten vorhanden, frisch, außergewöhnlich lebendig. Leicht beriebener Hintergrund und kleine Oberflächenkratzer auf dem Hintergrund, die die insgesamt ausgezeichnete Wahrnehmung der Medaille nicht beeinträchtigen. Ein spektakuläres Numismat in der Präsentation.

Noch nie zuvor auf Onebid angeboten, ist dies seine erste Auflistung.

Die Medaille ist im Hutten-Czapski-Katalog mit einem Seltenheitsgrad von nur R2 bewertet, was in keiner Weise mit ihrer Verfügbarkeit auf dem Sammlermarkt übereinstimmt.

Das angebotene Exemplar ist das am besten erhaltene Stück, das bisher auf öffentlichen Auktionen in Polen angeboten wurde. Die Königliche Suite ist eine der begehrtesten und gesuchtesten Medaillenserien in der polnischen Numismatik, die darin enthaltenen Medaillen erscheinen äußerst selten auf dem Auktionsmarkt und wecken stets große Emotionen. Der angebotene Typ, der Sigismund I. den Alten darstellt, fehlt in den allermeisten polnischen Medaillensammlungen, und die nächste Gelegenheit, ein so gut erhaltenes Exemplar zu erwerben, bietet sich vielleicht erst in ferner Zukunft.


Vorderseite: Büste mit Krone, nach rechts gewandt, auf der Rüstung der Orden vom Goldenen Vlies

SIGISMUNDUS PRIMUS. (Sigismund der Erste), neben der Büste die Initialen I. I. R. (J.J. Reichel)

Rückseite: Inschrift in zwölf Zeilen: CASIMIRI FILIUS PENULTIMUS, PRUDENTIA, VICTORIIS, OPIBUS INSIGNIS, CAROLI V CAESARIS ET FRANCISCI I FRANCORUM REGIS COAEVUS, ET ILLIS AEQUIPARATUS OB A D 1548 AETAT 81 REG 42 D 1 APR (Kasimir der vorletzte Sohn, ein Zeitgenosse von Karl V., dem Kaiser, und Franz I., dem König von Frankreich, an Weisheit, Siegen und Wohlstand vergleichbar. Gestorben im Jahre unseres Herrn 1548, im Alter von 81 Jahren, 42 Jahre regierend, am 1. April).


Silber, Durchmesser 45 mm, Gewicht 40,70 g


Die erste Medaillenserie mit Darstellungen polnischer Könige geht auf die Initiative von Stanisław August Poniatowski zurück, der sie Ende der 1570er Jahre dem Hofmedailleur Jan Filip Holzhaeusser anvertraute. Die Rückseite der Suite ist mit lateinischen Sätzen versehen, in denen die Taten und Verdienste des Porträtierten gewürdigt werden, deren Autor Stanisław August Poniatowski selbst war. Holzhaeusser fertigte die ersten elf Medaillen an, und nach seinem Tod im Jahr 1792 wurden die restlichen zwölf zwischen 1792 und 1795 von Jan Jakub Reichel angefertigt.

Marta Męclewska schreibt in ihrer Studie "PRAWDA I LEGENDA O MEDALIERSKIEJ SERII KRÓLY POLSKICH Z CZASÓW STANISŁAWA AUGUSTA" ( "DIE WAHRHEIT UND DIE LEGENDE DER MEDAILLE DER POLNISCHEN KÖNIGE AUS DER ZEIT VON STANISŁAW AUGUST" ): "...Stanisław August fügte seine neue Medaillenserie sicherlich nicht zufällig in das zwei Jahrzehnte zuvor durchgeführte Programm zur Ausschmückung des Marmorsaals im Warschauer Schloss ein. Die Wahl der Monarchen sowohl für die Dekoration des Marmorsaals als auch für die Medaillenserie entsprang der Aura des aufgeklärten Zeitalters. Das Fehlen von legendären Herrschern, dann von mittelalterlichen Herrschern, ja sogar von gekrönten Herrschern (die Linie der Könige ist erst ab Władysław dem Ellenbogenhohen ungebrochen), spricht für eine bewusste Beschränkung auf diejenigen, die sich durch ihre Erfolge die größten Verdienste in der Geschichte Polens erworben haben. Dies entsprach dem Geist des kritischen aufklärerischen Historismus, der sich auf schriftliche Dokumente stützte. Adam Naruszewicz, der 1777 die erste Ausgabe der Historyi narodu polskiego an den König schickte, schrieb "Die Historyia Piasts bis Kasimir dem Großen ist wahrlich eine Geschichte der bloßen Kriegsführung ohne Wissenschaft, Gesetzgebung, Regierung, Wirtschaft [...]". Die zweiundzwanzig Porträts im Marmorsaal des Schlosses (und damit auch die Medaillen) huldigen und bewundern die Vorgänger Stanisław Augusts, bringen aber auch die eigenen Ambitionen des Königs zum Ausdruck - schließlich nimmt das Bildnis des aktuell regierenden Monarchen in Krönungsrobe, das um ein Vielfaches größer ist als die anderen, den Hauptplatz im Kreis der Monarchen ein. Es stellt sich daher die Frage, ob die Medaillenserie nicht durch eine eindrucksvollere Medaille mit dem Porträt von Stanisław August abgeschlossen werden sollte? Es fällt jedoch auf, dass es unter allen Medaillen aus der Regierungszeit von Stanisław August kein Werk gibt, das den König in voller Pracht zeigt. Schöner sind seine Büsten auf Umlauftalern. Auf mehreren Dutzend Gelegenheits- oder Verleihungsmedaillen erscheint der Kopf von Stanislaus in rein klassischem Stil, nur selten mit einem Lorbeerkranz geschmückt. Prächtigere Porträts wurden, übrigens im königlichen Auftrag, vom Hofmedailleur Jan Filip Holzhaeusser angefertigt, z.B. für Stanisław Lubomirski, Szymon Bogumił Zug oder - ironischerweise - Friedrich Wilhelm II (1786). Vergleicht man sie mit den Medaillen seiner europäischen Herrscherkollegen, so wirkt Stanislaw August schlicht bescheiden. Überliefert ist jedoch der einzige, wenn auch einseitige Abdruck in Silber (und ein in der Eremitage aufbewahrtes Wachsmodell) einer großen (ca. 80 mm Durchmesser) Medaille mit Stanislaw August in majestätischer Büstenansicht, signiert von Holzhäusler. Die Medaille hat die Münzstätte nicht verlassen und trägt kein Datum. Die Vermutung einiger seriöser Forscher (M. Gumowski, A. Więcek), dass diese Medaille als Abschluss einer Medaillenserie angefertigt wurde und nur über die Füllung der Rückseite nachgedacht wurde, ist reizvoll, aber unbewiesen. Schließlich ist auf dieser Medaille kaum eine Analogie zu dem Krönungsporträt im Marmorsaal zu finden. Andererseits betrat Stanisław Leszczyński die Medaillenserie gleichsam durch einen "Seiteneingang". Noch 1797 schrieben sowohl der Verwalter der Münzanstalt, Antoni Schroeder, als auch der König selbst über die Serie, ohne Leszczyński zu erwähnen. So wurde etwa im Jahr der Abreise des Königs nach St. Petersburg oder im Jahr seines Todes beschlossen, die Serie um Leszczyński zu erweitern. Es ist schwierig, einen Prototyp für diese Medaille zu finden. Rapnicka schlägt vor, ein Bild von Stanislaus I. aus einer Serie von 20 Porträts, möglicherweise von J. B. Plersch, die die Korridore des Schlosses schmückten, darauf zu übertragen. Reichls Medaillon könnte auch für grafische Darstellungen verwendet worden sein - von Christoph Weigl oder einem anonymen Autor des 18. Jahrhunderts, mit dem die Medaille "Ähnlichkeiten in der Darstellung der Figur, der Kleidung und der Accessoires des Königs aufweist". Auf den übrigen 22 Medaillen, die nach den Gemälden Bacciarellis geschaffen wurden, sehen wir - wie es damals hieß - "Seitenporträts", d. h. im Profil, reduziert auf eine runde Form, wobei die wichtigsten Attribute und Insignien, die in den Gemälden platziert sind, beibehalten werden und sogar der Kopf in dieselbe Richtung wie im Porträt gedreht ist. Die Medaillenporträts sind stilistisch und technisch sehr korrekt und detailgetreu: der sterbende Ritter Ladislaus Varnañczyk auf der Medaille blutet auch aus einer Wunde an der Schläfe.

Bei der Gravur der Marken könnte der Medailleur auf Zeichnungen (in Bleistift und schwarzer Kreide) von Jan Szeymetzler zurückgegriffen haben, die zwischen 1781 und 1783 entstanden sind. Es handelt sich um getreue Überzeichnungen aller 22 Porträts der früheren Könige, die auf eine praktische Größe von etwa 44 x 35 cm reduziert wurden, und als 23. ein auf eine Büste reduziertes Fragment des Krönungsporträts von Stanisław August. Kehren wir an dieser Stelle zur Frage der Medaille mit dem Porträt von Stanisław August zurück. Es wäre die 24. in dieser Serie. Was rätselhaft ist - vielleicht wird hier zu freizügig darauf verwiesen -, ist die Übereinstimmung mit der am 17. September 1797 an den königlichen Buchbinder Kilemann ausgestellten Rechnung über 4 Kisten für 24 Medaillen. Ein solches Etui muss mindestens 25 x 40 cm groß gewesen sein. Eine weitere schöne Stanislaus-Augustus-Numismatikkassette für 40 Taler ist erhalten geblieben, die auf der Oberseite mit einem königlichen Superexlibris von ähnlichem Format 25 x 38 cm verziert ist."


Auktion
XI Schreibwarenauktion im Hotel Monopol
gavel
Date
04 März 2023 CET/Warsaw
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Ausrufungspreis
3 205 EUR
Erhaltungszustand
AU
Endpreis
7 374 EUR
Mehrgebot
230%
Ansichten: 423 | Favoriten: 16
Auktion

WÓJCICKI - Polski Dom Aukcyjny

XI Schreibwarenauktion im Hotel Monopol
Date
04 März 2023 CET/Warsaw
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