Eine seltene Variante mit dem Namen der Stadt TORVNENSI in der Legende auf beiden Seiten der Münze und mit dem Halbmond und dem Punkt als Eröffnungsstempel der Avers- und Reverslegende.
Kubiak Typ I.4, Vorderseite Legende 17, Rückseite Legende 20.
Genau eine solche Inschriftenvariante ist im Katalog Corpvs Nvmmorvm Civitatis Thorvnensis nicht aufgeführt. Die angebotene Münze ähnelt den Exemplaren 1101-1103 (alle als R3 identifiziert), die sich jedoch alle im Ende der Reverslegende und in den Zwischenwortstempeln unterscheiden. Im Katalog von Kopicki wird die Münze dagegen als R5 bezeichnet.
Vorderseite: auf dem Schild ein Doppelkreuz
MÜNZEΛ⸰TORVNENSI
Rückseite: auf einem Schild ein Adler des Königlichen Preußens mit einer Krone auf dem Hals und einem Wappen auf der rechten Seite
MONETΛ(zwei Ringe übereinander)TORVNENSI
Durchmesser 20 mm, Gewicht 1,15 g
Die Währungssituation in Polen nach der Thronbesteigung von Kasimir Jagiellon war katastrophal: Der Markt war überschwemmt mit gefälschten Denaren aus der Zeit von Władysław Warneńczyk, und die Krakauer Münzstätte war seit 1440 geschlossen. Im Jahr 1455 beschloss der Sejm, eine Münzstätte in Krakau zu eröffnen. Sie prägte Denare minderer Qualität und halbe Pfennige. In der ersten Zeit wurden auf den Halbstücken die Initialen der Verwalter angebracht: MT (TM), später MK. Im Jahr 1479 übernahm der Schatzmeister Piotr von Kurozwêki "Piorun" von Poraj die persönliche Leitung der Münzstätte. Dieses Wappen wurde auf den Halbpenny-Münzen angebracht. Dies war der erste Fall in Polen, bei dem Münzen mit dem Wappen des Schatzmeisters geprägt wurden. Piotr von Kurozwęk senkte unrechtmäßig das Niveau der Półgrosches - nach seinem Spitznamen "Piorunkami" genannt - und machte damit ein großes Vermögen. In der Zeit des Dreizehnjährigen Krieges begann man in Toruń mit der Herstellung der ersten polnischen Schillinge. Diese wurden für die preußische Provinz ausgegeben. Kurze Zeit später begannen die preußischen Städte Danzig, Toruń und Elbląg mit der Prägung eigener Stadtschillinge und Brakteaten (Toruń und Elbląg). Als Großfürst von Litauen gründete Kasimir Jagiellon - nach einer langen Pause - auch die litauische Münzstätte. In der Münzstätte in Vilnius wurden Denare ("Geld") aus edlem Silber geprägt, die die Säulen (das Wappen des Gediminas) mit dem eingravierten gotischen Buchstaben "K" und dem Wappen von Pahonia auf der anderen Seite trugen.